Immer wieder frage ich mich im Leben:
Wie geht denn das, wenn in mir körperliche Symptome, wie z. B. Spannungen und Schmerzen oder psychische Symptome, wie z. B. Angstzustände, depressive Verstimmungen, die mich plagen und die mir Leiden verursachen, dann einfach wieder verschwinden und geheilt sind… oder im Gegenteil dann einfach hartnäckig erhalten bleiben und das Leiden sich sogar noch verstärkt?
Oder anders gefragt, was heilt und auf welche Art und Weise werden Selbstheilungsprozesse initiiert?

Z. B. werden in der Homöopathie Arzneimittel angewandt, die sogar die vorhandenen Symptome verstärken können und zu einer sog. „Erstverschlimmerung“ führen können.
Also, was heilt?
Ich gehe von den drei Instinktreaktionen, die in äußeren Gefahrensituationen häufig angemessen sind, aus:
Flucht Angriff Totstellreflex
Weglaufen Kämpfen Erstarren
Diese haben wir zurecht gelernt und verinnerlicht und wenden sie leider auch auf innere Symptome, die ich oben genannt habe, wie z. B. körperliche Spannungen und Schmerzen oder psychische Angstzustände, depressive Verstimmungen usw. an.
Dies ist jedoch kontraproduktiv, d. h. es verstärkt die Symptome unter denen wir leiden, zumindest werden diese dadurch nicht vermindert.
Statt dessen habe ich mit vielen anderen herausgefunden: (vergleiche auch leahamann.de )

Statt Flucht –> Präsenz:
Dableiben, sich stellen, dem Symptom in der Gegenwart begegnen, es jetzt fühlen, wie es jetzt gerade ist.
Statt Angriff –> Annahme:
Aufhören zu kämpfen, akzeptieren wie es ist.
statt Totstellreflex –> Entspannung:
Die Spannungen im Körper loslassen.
Dazu empfehle ich folgenden Ablauf, der sich in der Praxis sehr bewährt hat:
1. Körperentspannung:
Sich Spannungen im Körper bewusst machen und loslassen. Ganz bewusst gegenwärtig im Körper sein und nicht in Gedanken in die mutmaßliche Entstehungsgeschichte der Symptome hinein gehen und auch nicht versuchen, die unbekannten Ursachen zu ergründen und sie im Verstand zu analysieren. Die Geschichte ist vergangen, das Symptom ist in der Gegenwart jetzt gerade im Körper zu spüren. Das reicht. Auch nicht in Gedanken in die Zukunft gehen, also z. B. sich vorstellen, dass ein Symptom auf der Stelle verschwindet. So ganz ohne Erwartungen und ohne etwas verändern zu wollen an dem, wie es jetzt gerade ist, nur einfach in die Entspannung gehen.
Aber wie kann ich das machen?
Die Aufmerksamkeit auf den inneren Körper richten, von Körperteil zu Körperteil: also z.B. beginnend bei den Füßen nacheinander die Waden, die Knie, die Oberschenkel, Hüftgelenke, Becken, Bauch usw. wahrnehmen. Oder beginnend am Kopf die Aufmerksamkeit nacheinander auf Hals, Nacken Schultern, Arme, Hände usw. richten. Diese Aufmerksamkeit zentriert und sie führt zur Entspannung.
2. Erdung:
Verbindung mit der Erde herstellen. Dies verhindert unnötiges Abschweben in eine Phantasiewelt und führt daher mehr in die Realität, die hier und jetzt in Deinem Körper ist. Wenn Du nicht geerdet bist, bleiben außerdem Deine Wünsche auf der geistigen Ebene und können nicht realisiert werden.

3. Verbindung mit himmlischen Kräften:
Möchtest Du diese Hilfe annehmen?
zum Beispiel:
Verbindung in Deinen Gedanken und Deinem Fühlen mit dem, was für Dich persönlich das Göttliche repräsentiert, also z. B. Verbindung mit
• der Kraft des Universums
• der Liebe und Heilkraft von Engeln
• dem eigenen göttlichen, von allen Verletzungen unberührten Selbst, also Deiner eigentlichen Seele, die Dich liebt und führen möchte
• besonderen Aspekten dieser Seele, die z. B. in Form von Krafttieren sichtbar werden können.
• oder einfach mit Gottes gütiger und heilsamer Hand, in Du Dich hinein fallen lassen kannst?
4. Weich atmen:
Den natürlichen Atemfluss, so wie er ist, bewusst wahr nehmen, nicht kämpfen, nichts mit Gewalt herbeizwingen wollen, sondern sich dem, was gerade ist, hingeben. Vielleicht einfach auf den sanften Atemstrom in Deiner Nase lauschen und evtl. auch das Heben und Senken Deiner Bauchdecke bei jedem Atemzug beobachten. Das Weiche Atmen entspannt und verbindet den irdisch-körperlichen Bereich mit dem Göttlichen und führt zur Hingabe.
5. Kontaktaufnahme mit dem „Symptom“:
Fühlen wie es sich jetzt gerade im Körper zeigt. Dabei bleiben, nichts verändern wollen, nur wahrnehmen und beobachten, was im Inneren Deines Körpers geschieht.
Was heilt nun?
Du bist nicht Deine Gefühle, Deine Schmerzen, Deine Symptome, sondern der Beobachter all dieser Erscheinungen in Dir. Du bist das Bewusstsein. Und Dein Bewusstsein ist göttlich, es heilt, es ordnet und führt zur Liebe.
Aber was ist das Bewusstsein konkret?
In diesem Prozess ist es die im Hier und Jetzt auf Deinen inneren Körper gerichtete Aufmerksamkeit.
Also, die ganze ungeteilte Aufmerksamkeit auf das Symptom zu richten, es einfach nur wahr zu nehmen, ohne es verändern zu wollen und nur beobachten, wie sich evtl. etwas ohne Dein Zutun verändert, das heilt.
Oder anders formuliert: Den Raum, den bisher Dein Symptom eingenommen hat, ganz und gar mit Deiner ungeteilten Präsenz füllen, das heilt.
Also, sich entspannen und mit deiner ungeteilten Aufmerksam alle Deine Symptome nur wahrnehmen und bewusst weich atmen, das heilt.
So einfach ist das …
…und dennoch so schwierig in der Praxis auszuführen:
Wie oft bin ich selbst in Gedanken abgedriftet und meine Aufmerksamkeit war in der Vergangenheit oder in der Zukunft irgendwo, aber nicht in meinem jetzigen Körpergefühl, wie oft hatte ich die Erwartung, dass das Symptom einfach verschwinden sollte, wie oft begann ich mit meinem Verstand nach Ursachen zu suchen, das Ganze zu analysieren und gegen das zu kämpfen, was sich unangenehm anfühlte, bis ich – oft mit Hilfe der Präsenz einer mich anleitenden und begleitenden Person – das Licht meiner Präsenz ohne Absicht auf die Energien in meinem Körper richten konnte – und wenn ich dann ganz bewusst meinen Atem fließen habe lassen, dann habe ich auf eine wunderbare Weise Heilung erlebt.

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