Was macht diese außergewöhnliche Zeit mit dir?

  • Hast du mehr Zeit für dich, für deinen Rückzug zu dir selbst?
  • Bist du in der Doppelaufgabe Home-Office und Kinderbetreuung ausgelastet oder sogar im Stress?
  • Gehst du immer wieder in das Wirrwarr der unterschiedlichen Ansichten und Meinungen über die angemessenen Maßnahmen bezüglich des Coronavirus hinein und weißt nicht, was davon der Wahrheit entspricht?
  • Wunderst du dich oder ärgerst du dich gar über die offiziellen aus deiner Sicht unzureichenden oder unangemessenen Maßnahmen zur Abwehr der erwarteten Folgen dieser Pandemie?
  • Fehlen dir die Nähe, die Körperkontakte und Berührungen?

 Wie kannst du für dich selbst das Beste aus dieser ungewöhnlich herausfordernden Situation machen, vorausgesetzt, dass du in dieser Situation nicht in wirtschaftliche oder sogar in existenzielle Nöte gerätst?

Ich selbst bin zunächst hineingegangen in die Widersprüche von unterschiedlichen Ansichten über die Auswirkungen des Corona-Virus und den daraus abgeleiteten Abwehr-Maßnahmen, bis dahin, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, wem ich glauben sollte.

Dann ergab sich, dass ich schließlich durch meinen eigenen Satz inspiriert wurde, den ich in den Heilungsmeditationen, die ich seit einigen Monaten regelmäßig anleitete, immer wieder aussprach, um die Teilnehmer/innen der Meditation in den inneren Frieden und in die Stille zu begleiten:

„Alles was du in deinem Inneren wahrnimmst, das darf genau so sein, wie es ist!“

Und:

„Die Annahme dessen, was du in deinem Inneren fühlen kannst, ist die Voraussetzung für deinen  Heilungsprozess!“

Plötzlich bekam ich folgende Idee:

Vielleicht gilt dieser Satz, von dem ich gedacht hatte, dass er nur für die Wahrnehmung der inneren Befindlichkeiten Gültigkeit hätte, auch für die äußeren Zustände!?

Ist die einfache Wahrnehmung der Situationen ohne weiteres Urteilen auch im Außen vielleicht ebenfalls eine Voraussetzung für jede Veränderung?

Das probierte ich jetzt aus! Jetzt konnte ich „einfach“ alles mal so akzeptieren, wie es war:

Die Kontaktsperre, die geschlossenen Restaurants und Cafés, die befremdlich aussehenden Menschen mit den Masken vor dem Gesicht, das Tanzverbot usw. (Ich selbst liebe das freie Tanzen vor allem in Biodanza-Veranstaltungen, die jetzt auch leider ausfallen mussten!)

Diese vielen Theorien, die unterschiedlichen Statistiken und die voneinander erheblich abweichenden Interpretationen dieser Daten interessierten mich jetzt nicht mehr. Ich lebte einfach nur im Jetzt, akzeptierte die üblichen Regeln und … oh Wunder … ich machte nicht nur das Beste daraus, sondern ich fühlte mich „sauwohl“ damit.

Trotz Einschränkungen war mein Leben reich an schönen Begegnungen:

„Zufällig“ trafen wir – d. h. meine Frau und ich – im Park drei Biodanza-Freunde. Wir ließen uns im Kreis – mit gebührendem Abstand – im Gras nieder und hatten einen langen, intensiven und äußerst anregenden Austausch!

In den nächsten Tagen und Wochen wurde uns wieder mal mehr und mehr bewusst, was wir um unsere Wohnung herum für liebenswerte und kommunikative Nachbarn hatten:

So ergaben sich viele unterschiedliche Gespräche über den Gartenzaun hinweg, vom Balkon zum Garten und vom Garten zu anderen Balkonen und sogar eine Einladung für einen lieben Nachbar-Freund zu einem Kaffee auf unserem vom Garten her betretbaren Balkon – alles natürlich mit gebührendem Abstand!

Dann das Osterfest! Unsere Tochter hatte in ihrem Garten vier Inseln vorbereitet, eine für uns beide, eine für ihre eigene Familie, eine für die Schwiegermutter und eine für die Familie der Schwester ihres Mannes! Auch hier eine sehr erfreuliche Kommunikation über die 2 m-Entfernung hinweg!

Mit meinem Enkel konnte ich per Internet-Skype Mensch-ärgere-dich-nicht, Schach und ein anspruchsvolleres Biologie-Quartett spielen.

Heute zeigte uns unsere 6-Jährige Enkelin auf der Straße ihre neu gelernten Laufkünste mit ihren neuen Inlineskates und zeigte uns wie geschickt sie Seilhüpfen konnte! Unsere Tochter brachte für uns beide zwei Stühle und Kaffee und Kekse auf den Bürgersteig – auch immer in Beachtung der Distanz-Regeln! Auch hier ergaben sich zufällig viele nette Gespräche unserer Tochter mit ihren  Nachbarn!

So konnte ich das Positive genießen und das Unvermeidliche einfach akzeptieren, so, wie es ist, indem ich all das ohne Urteil annahm, auf das ich ohnehin keinen Einfluss nehmen konnte.

Der Satz: „Alles darf genau so sein, wie es jetzt gerade ist!“ gilt jetzt für mich nicht nur für mein Innerpsychisches, er gilt jetzt für mich auch im Außen!

Endlich aufhören, gegen etwas zu kämpfen, was ich nicht ändern kann, aufhören mich zu ärgern über Situationen, die so sind, wie sie sind. Übrigens, was machte es für einen Sinn sich selbst zu ärgern? Wie schön kann es sein – trotz allem Unbill – mit sich selbst in Frieden zu sein?

Mal sehen, wo diese neue Einstellung mich hinführt!

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