Ja, ich kann das gut nachvollziehen, diese Gefühle, die sich einstellen, wenn du unter Depressionen leidest. Sie waren auch bei mir einmal so schlimm, dass ich das Leben nicht mehr lebenswert fand und ich eigentlich aus dem Leben gehen wollte. Aber Gottseidank bin ich da geblieben. Sonst hätte ich ja nicht jetzt diese Phase des Alters erreichen können, in der ich meine Depression weitestgehend hinter mir gelassen habe und jetzt das Leben hier auf der Erde in einem Ausmaß genießen kann, welches ich mir nicht hätte träumen können. Die Depressionen waren für mich lange Zeit der Antrieb, die Motivation nach wirksamen Heilungsmethoden zu forschen und vieles davon auszuprobieren und ohne sie wäre ich sicherlich nicht den Weg der Heilung gegangen!

Und so habe ich in meinem Leben alle vier Phasen meiner Depressionen durchschritten:

Phase 1: Die Phase der Nicht-Wahrnehmung oder Verdrängung

Phase 2: Die Phase der Bekämpfung

Phase 3: Die Phase der Suche nach Heilungsmöglichkeiten

Phase 4: Die Phase der Heilung.

Ganz lange Zeit, bis ins 40. Lebensjahr hinein, war ich in der Phase eins, in der Phase der Nichtwahrnehmung oder Verdrängung:
Ich wollte das für mich unerträgliche Gefühl, das mit der Depression einherging, einfach nicht wahrnehmen und tat so, als ob alles o. k. sei : Don’t worry, be happy! Manchen erschien ich sogar als Sonnyboy. Auch meine damalige Braut schätzte mich zunächst so ein und war später sehr erstaunt, was sich da so hinter diesem Sonnyboy alles entpuppte!

Ja, und dann kam als zweite Phase, die Phase der Bekämpfung:
Bei mir waren es einerseits vor allem Arbeitswut und Betriebsamkeit – sogar im Urlaub – und andererseits regressiver Rückzug, mit denen ich mich von den jetzt bewussten, aber unerträglich erscheinenden depressiven Gefühlen ablenken oder schützen wollte. Instinktiv weigerte ich mich aber Antidepressiva einzunehmen, da ich wahrscheinlich ahnte, dass das Wegmachen dieser Gefühle für mich keine nachhaltige Lösung sein könnte.
Diese Zeit war für mich, aber wohl auch für meine Familie die schlimmste Zeit!

Dann begann für mich die dritte Phase, die Phase der Suche nach Heilungsmöglichkeiten:
Zuerst versuchte ich mit einer mehrjährigen Psychoanalyse auch die Ursachen dieser Depression herauszufinden, da ich ahnte, dass sie mit etwas zu tun hatte, das ich in mein Unterbewusstsein verdrängt hatte. Die Psychoanalyse war damals für mich die einzige zugängliche Methode, um meine zunehmend schwieriger werdenden psychischen Probleme lindern zu können. Jedoch leider ohne großen Erfolg. Bald begann ich die Psychoanalyse durch eine mehr auf das Verhalten bezogene Transaktionsanalyse zu ergänzen, machte dann sogar eine Ausbildung in Transaktionsanalyse und später eine Therapie und Ausbildung in “Posturaler Integration“, einem körperorientierten Therapieansatz. Aber auch diese therapeutischen Bemühungen waren ohne großen Erfolg, was meine Depression betraf.

Dann endlich konnte ich intensiv in die vierte Phase eintreten, die Phase der Heilung:
Sie begann mit Atemtherapie in einer Atemgruppe bei einem Arzt. Der therapeutische Ansatz war das “Rebirthing-Atmen“. Der Körper wurde dabei durch bewusst übersteigertes und heftiges Atmen mit Sauerstoff und Energie überflutet, so stark, dass die Widerstandskräfte nicht mehr ausreichten und Gefühle aus dem Unterbewusstsein sich Bahn brachen. So kam ich an viele verdrängte Gefühle – Angst, Schmerz, Trauer und gelegentlich auch an Wut. Jedoch hat sich dann im Laufe der Zeit leider mein Körper auf diese Energieüberflutung eingestellt und die inneren Widerstände sind ebenfalls gewachsen. Es erschien mir wie ein Kampf – einerseits der gewaltige aufdeckende Atem, andererseits die wachsenden Widerstände.

Und so litt ich dennoch – trotz diesen intensiven Übungen – immer wieder unter sehr leidvollen depressiven Schüben.
Dann öffnete ich mich der spirituellen Arbeit von Lea Hamann, in deren Internet-Gemeinschaft ich circa drei Jahre verbrachte. Von Lea Hamann lernte ich mit Hilfe des bewussten, jedoch jetzt willkürlich nicht beeinflussten Atems – sie nannte ihn den „weichen Atem“ – das achtsame und tiefe Eintauchen in die Wahrnehmung aller Körperempfindungen und wie damit zusammenhängende verdrängte Seelenanteile, die dabei wieder bewusst wurden, wieder zur Seele zurück begleitet werden können.

Das war zunächst sehr erfolgreich und viele verdrängte und abgespaltene Anteile konnte ich so -zuerst mit Hilfe von Lea Haarmann – dann auch im Austausch mit anderen Beteiligten der Internet- Gemeinschaft – wieder integrieren.

Dann spürte ich, dass auch diese Arbeit aus meiner Sicht ergänzungsbedürftig war. Wenn ich das Thema “Depression“ bearbeiten wollte, weil sich bei mir wieder depressive Gefühle bemerkbar machten, begann ich mit Hilfe des bewussten, weichen Atems diese Gefühle zu erkunden. Jedoch der Schritt zur Integration der verdrängten Seelenanteile war jetzt eher zufällig. Wie konnte ich z. B. erkennen, ob diese Seelenanteile vor meiner Geburt oder während meiner Geburt oder während meiner Kindheit verdrängt worden waren? Oder ob sie in meinem Erwachsenenleben entstanden waren? Oder ob sie Relikte aus sogenannten vergangenen Leben waren? Alles dies und noch viel mehr glaubte ich wissen zu müssen, bevor ich diese verdrängten Gefühle loslassen konnte.
Da ich als Diplom-Ingenieur gewohnt war gezielt und systematisch an auftretenden Problemen zu arbeiten, begann ich bald nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich einen bewussten und systematischen Zusammenhang zwischen meinen körperlichen und psychischen Symptomen und den zugehörigen verdrängten Seelenanteilen herstellen konnte. Bekannt war mir, dass alle verdrängten Seelenanteile letztendlich als Energien betrachtet werden können, die durch Verdrängung bestimmter unangenehmer bzw. unannehmbarer Gefühle entstanden sind. Dann entdeckte ich, dass es sich dabei immer nur um sechs Grundgefühle handelte.
Diese Grundgefühle sind:

– Angst,
– Wut,
– Trauer,
– Scham,
-Schuld,
– Schmerz.

Die Energien dieser verdrängten Gefühle sind als Emotionen im Körper festgehalten und führen dann zu den körperlichen oder psychischen Beschwerden.
Dann erkannte ich, dass ich über die bekannte kinesiogische Methode des Muskeltests Zugang bekommen konnte zu diesen im Körper festgehaltenen Energien. Jedoch welch ein Aufwand!:
Den kinesiologischen Muskeltest konnte ich nur durch einen geschulten Therapeuten ausführen lassen.
Daher suchte ich nach einer Methode, wie ich selbst Informationen über meinen Körper gewinnen konnte, um direkten Zugang zu diesen verdrängten Anteilen zu bekommen. Diesen Zugang fand ich schließlich in dem Instrument des Tensors. Der Tensor zeigt über ein an einem Federdraht schwingendes Gewicht die unwillkürlichen Muskelbewegungen des Körpers an. Der Tensor lässt sich “programmieren“, d. h. die Bewegungen des Gewichts werden einer bestimmten Bedeutung zugeordnet: Z. B. wird die Antwort „ja“ mit der auf-und ab-Bewegung des Tensor-Gewichts verknüpft (das war dann quasi wie ein Kopfnicken) und die Antwort „nein“ wird mit der hin-und-her-Bewegung des Tensor-Gewichts verknüpft (also quasi wie ein Kopfschütteln).
Wenn ich also irgendetwas fragte, was im Körper abgespeichert vorhanden war, dann bewegte sich das schwingende Gewicht des Tensors auf und ab. Wenn ich etwas fragte, was nicht im Körper vorhanden war, dann bewegt sich der Tensor hin und her und zeigt quasi ein Kopfschütteln.
Im Gegensatz zu unseren Verstand ist der Körper unbestechlich. Das was im Körper abgespeichert ist, ist immer wahr. Wenn ich neutral, also ohne Voreinstellung, und ohne mit meinen Gedanken oder Glaubenssätzen die Antwort meines Körpers beeinflussen zu wollen, den Körper befragte, dann hatte ich Zugang zu meinem Unterbewusstsein und erfuhr so die für eine Heilung erforderliche Wahrheit.

Und jetzt konnte ich damit ganz gezielt und systematisch zu meinem Thema “Depression“ an meinen Körper beliebige Fragen stellen, um herauszubekommen, was in diesem Körper bezüglich meines Unterbewusstseins abgespeichert war.
Also beispielsweise die folgenden Fragen:

1. Hat die Depression mit einem unbewältigten Ereignis in diesem Leben zu tun? Ja/nein?

2. Hat die Depression mit einem unbewältigten Ereignis in sogenannten früheren Leben zu tun? Ja/nein?

3. Hat die Depression mit verdrängter Angst zu tun? Ja/nein?

4. Hat die Depression mit verdrängter Wut zu tun? Ja/nein?

5. Hat die Depression mit verdrängter Trauer zu tun? Ja/nein?

6. Hat die Depression mit verdrängter Scham zu tun? Ja/nein?

7. Hat die Depression mit verdrängter Schuld zu tun? Ja/nein?

8. Hat die Depression mit verdrängtem Schmerz zu tun? Ja/nein?

Dabei stellte ich fest, dass meine Depression mit allen sechs Grundgefühlen, die sowohl in diesem Leben als auch in früheren Leben verdrängt worden waren, zu tun hatte. Demnach sind depressive Gefühle also schmerzhafte Mischgefühle, die sich zeigen, wenn eine ganze Folge von Gefühlen verdrängt worden ist.

Als Ergebnis kann ich festhalten:

1. Wenig ermutigend:
Eine Depression ist nach meiner Erfahrung so vielschichtig, dass es kaum möglich ist, sie durch wenige einmalige therapeutische Handlungen aufzulösen. Sie wird nach meiner Erfahrung durch eine Vielzahl von verdrängten Gefühlen verursacht.

2. Ermutigend:
Dennoch ist eine vollständige Heilung möglich, wenn es gelingt die Energien der verdrängten Gefühle im Körper wieder ins Fließen zu bringen.

Nun ging es also darum, all diese verdrängten Gefühle wieder ins Bewusstsein zu bringen. Aber wie soll das von statten gehen? Geht es darum diese abgespaltenen Gefühle noch einmal zu fühlen, obwohl doch gerade diese Gefühle bei den vergangenen Ereignissen so unangenehm und unannehmbar waren, dass sie verdrängt worden waren? Diese Gefühle noch einmal fühlen zu müssen ist vielleicht gerade die Befürchtung der verdrängten Anteile. Um es gleich vorweg zu sagen: Nein, darum geht es nicht. Das wäre nur eine Wiederholung der zum großen Teil traumatisierenden Situationen. Oft konnte ich fühlen, dass sich in meinem Inneren etwas bewegte und wenn ich mich diesem Gefühl hingab, war es eigentlich ganz leicht und keineswegs schmerzlich, wie in der ursprünglichen traumatischen Situation.

Nehmen wir als Beispiel das verdrängte Gefühl der Schuld. Am unangenehmsten war es für mich, mich mit diesem verdrängten Schuldgefühl zu befassen, da Schuld bei uns auf dieser Erde mit Strafe und Verurteilung assoziiert ist. Daher musste ich zuerst erkennen und anerkennen, dass verdrängte Schuldgefühle unumgänglich und normal sind, da wir ja alle auf dieser Erde mit der Dualität von Gut und Böse Erfahrungen machen müssen.

Die Energie der verdrängten Schuldgefühle kommt wieder ins Fließen, wenn wir uns selbst vergeben und die Liebe und die Vergebung unseres GÖTTLICHEN SELBST in die festgehaltene Energie dieses Schuldgefühls hineinfließen lassen.

Aber können wir uns vergeben, wenn wir nur pauschal wissen, dass ich in diesem Leben oder vielleicht auch in früheren Leben irgendeine Schuld auf mich geladen habe und ich das Gefühl dazu verdrängt habe? Ja, um welche Schuld ging es dabei? Haben wir uns schuldig gemacht in der Kindheit, in der Schul- oder in der Studienzeit, im Berufsleben? Und um welche Art Schuld wem gegenüber ging es dabei? Nun, dazu konnte ich auf die beschriebene Weise mit Hilfe meines Tensors meinen Körper befragen:

Wenn es eine Schuld in diesem Leben war, konnte ich durch weitere Fragen heraus bekommen, in welchem Lebensalter das Ereignis stattgefunden hat, also zum Beispiel:

• In der vorgeburtlichen Phase , während der Geburt oder in der Säuglingszeit? Ja/nein?

• In der Kindergarten- und Vorschulzeit ? Ja/Nein?

• In der Schulzeit? Ja/Nein?

• In der Ausbildungs- bzw. Studienzeit? Ja/Nein?

• In der Berufszeit? Ja/Nein?

• In der Renten- bzw. Pensionszeit? Ja/Nein?

Wenn ich nun das Lebensalter gewusst habe, dann fiel mir häufig auch die Situation ein, in der ich mich schuldig gefühlt habe. Wenn nicht, dann habe ich meinem Körper weitere Fragen gestellt:

Anhand der bekannten Energie-Chakren in unserem Körper habe ich acht Themenbereiche formuliert. Ich werde diese Themenbereiche anhand des Schuldgefühls erläutern:

• Fußchakren:
Es handelt sich hier um eine Schuld gegenüber der “Mutter Erde“ zum Beispiel durch Ausbeutung oder Zerstörung der Natur.

• Wurzelchakra (1. Chakra):
Schuld gegenüber dem Leben als solches, zum Beispiel durch Zerstörung von Leben.

• Nabelchakra (2. Chakra):
Schuld in frühen Kindheits-Beziehungen, zum Beispiel gegenüber dem Vater oder der Mutter oder gegenüber anderen Bezugspersonen und außerdem auch Schuld im sexuellen Bereich.

• Solarplexus (3. Chakra):
Schuld durch Missbrauch meiner Macht, zum Beispiel durch Unterdrückung oder Ausbeutung von anderen Menschen.

• Herzchakra (4. Chakra):
Schuld in einer Liebesbeziehung, zum Beispiel durch Liebesverweigerung, durch willkürlichen Abbruch der Beziehung und Verletzung des geliebten Partners.

• Kehlchakra (5. Chakra):
Schuld im Bereich von Ausdruck und Kommunikation, zum Beispiel durch Hassäußerungen, durch Verurteilungen oder Verächtlichmachen von anderen Personen.

• Drittes Auge (6. Chakra):
Schuld durch Missbrauch spiritueller Fähigkeiten, zum Beispiel falsche Hellsichtigkeits-Aussagen, um zu eigenen Vorteilen zukommen.

• Kronenchackra (7. Chakra):
Schuld durch Missbrauch der Beziehungen zu Gott oder zu Religion, zum Beispiel dadurch, im Namen Gottes anderen Menschen Schaden zuzufügen oder sogar sie zu töten.

Und so konnte ich zum Beispiel meinen Körper fragen, welche Art Schuld die festgestellte verdrängte Schuld in früheren Leben war, indem ich zum Beispiel fragte:“ ist diese Schuld eine Schuld bezüglich der Fußchakren?“ Oder: „ist diese Schuld eine Schuld bezüglich des Wurzelchakras?“ usw.
Mithilfe dieser acht Themenbereiche konnte ich nun die Art der Schuld – oder analog auch die Art jedes anderen verdrängten Gefühls meiner Depression – feststellen.

Damit war der erste Schritt der Heilung vollständig vollzogen, nämlich möglichst genau zu erkennen, was in meinem Seelenleben nicht bewältigt wurde und welche Art von Energien in Form von verdrängten Gefühlen in meinem Körper festgehalten waren.
Mit Hilfe der Zweipunktmethode konnte ich dann diese festsitzenden Energien wieder in Fluss bringen. Wie ich das genau macht habe, schildere ich in meinem nächsten Beitrag.

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