Aus dem Paradies der bedingungslosen aber noch sehr unbewussten Liebe sind wir hinaus gegangen in die seit vielen Jahrtausenden schon anhaltende Dualität, um durch die ungeheure Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten in der Dualität unser Bewusstsein zu erhöhen und unsere Weisheit anzureichern. Leider mussten wir dabei in Kauf nehmen, dass wir immer mehr vergessen haben, woher wir alle kommen und wohin wir alle hingehen!

Natürlich wollen wir – hoffentlich bald alle – zurück in die Liebe, das Mitgefühl und in die Verbundenheit.

Und dazu gehört, dass wir aus der Isolation heraus gehen, hinein in das Bewusstsein, dass wir alle aus dem gleichen „Geist“ geschaffen sind und als Kinder „Gottes“ miteinander verbunden sind. Wenn wir das trotz aller vielfältiger Unterschiede und dem Anderssein unserer Mitmenschen fühlen können, dann werden wir auch bald mehr oder weniger hellsichtig erkennen können, welche wahren Bedürfnisse unser Mitmenschen haben, denen wir begegnen.

Aber wie schaffen wir das, aus diesem Gefühl des Getrenntseins in das Gefühl der Verbundenheit zu kommen?

Ich glaube, das geht nur, wenn wir uns total annehmen, so wie wir eben in dieser Dualität sind bzw. geworden sind. Und diese bewusste und totale Annahme, die freilich gar nicht so einfach ist, wenn es um die Annahme unserer Schattenseiten geht, die ist ohne eine gnädige Liebe zu uns selbst kaum möglich. Und das geht nur, wenn wir uns selbst, so wie wir im Augenblick sind, ohne Vorbehalte lieben. Und wir wissen sicherlich aus eigener Erfahrung, dass wenn wir die Schatten in uns gnädig annehmen und wir mit uns selbst verzeihend umgehen, dann können wir das auch mit den Schattenseiten unserer Mitmenschen, dann müssen wir das Böse im anderen nicht bekämpfen, sondern können mit uns selbst genauso wie mit den anderen „Sündern“ Frieden schließen. Und das ist gerade auf dieser Erde in dieser heutigen Zeit ein ungeheuer bedeutsamer Vorgang!!!!

Natürlich kann das auch umgekehrt geschehen: Wir begegnen einem Mitmenschen, dessen Charakter oder dessen Verhalten uns gar nicht gefällt und sind gerade dabei, unser negatives Urteil zu fällen. Dann wird uns vielleicht aber plötzlich bewusst, dass wir genau diese Schattenseite in uns auch haben, die wir eigentlich gar nicht mögen. Wenn wir dann über unser Ego hinweg „springen“ und den anderen als Spiegel unserer eigenen Schattenseite betrachten, dann verändern wir uns selbst und auch unsere Einstellung und das Verhältnis zu dem Mitmenschen. Dann können wir auch im Laufe dieses Prozesses gnädig und mitfühlend und auch wertschätzender mit diesem Menschen umgehen. Auch hierbei nehmen wir uns selbst an, so wie wir sind und lieben uns vorbehaltlos. Heißt diese vorbehaltlose Liebe nun auch, dass wir den Schatten, das Böse in uns auch lieben sollten? Sicherlich nicht, sondern es geht vielmehr darum, uns selbst trotz aller Fehler und trotz aller Schatten gnädig und voller verzeihender Liebe anzunehmen, so wie wir eben im Augenblick sind. Dann sind wir bei unserer Selbstliebe angekommen. Vielleicht können wir dann auch die Weisheit der Äußerung von Jesus im Neuen Testament fühlen:

„Liebe Deinen Nächsten so wie Dich selbst!“ Diese Art der Selbstliebe steht ganz im Gegensatz zu dem leider noch weit verbreiteten Egoismus, der z. B. die Ausbeutung, die Übervorteilung, die Unterdrückung, die dominierende Machtausübung über andere Menschen mit dem Ziel, die eigenen Vorteile zu vermehren, bedeutet.

So meine ich, dass die Selbstliebe und ganz besonders dabei der gnädige und verzeihende Umgang mit uns selbst der Schlüssel ist, wieder zurück zu kommen in das Land unserer Seelen, zurück mit einem Bewusstsein, das durch eine ungeheure Vielzahl an Erfahrungen angereichert wurde, zurück in das Land der Liebe und Verbundenheit. Einem Land in dem die Lebensfreude und das Glück ein ungeahntes Ausmaß annehmen kann!

 

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