Wer bist du eigentlich?

Bist du das Sammelsurium deiner ständig wechselnden Gedanken?

Bist du deine Gefühle, die sich ebenso schnell verändern können?

Oder bist du dein Körper?

Oder alles drei?

Heute geht es nur um die Frage, ob du wirklich dein Körper bist. Oder anders ausgedrückt, inwieweit es für dich angebracht ist, dich mit deinem eigenen Körper zu identifizieren.

Um es vorweg zu sagen:

“Du bist nicht dein Körper!“

Du bist allerdings auch nicht deine Gefühle und du bist auch nicht deine Gedanken. Aber jetzt, in diesem Blog, geht es zunächst hauptsächlich um den Körper.

Wie kann man so etwas behaupten: „Du bist nicht dein Körper!“

Mein Körper kennzeichnet mich doch, dieses Individuum, das ich bin! Ja, dein Körper ist einmalig und er kennzeichnet dich, aber du bist trotzdem nicht dein Körper!

Auch wenn das für dich vielleicht sehr fremd klingt, ist dieser vorhergehende Satz aus folgenden Gründen richtig:

Dein Körper verändert sich fortwährend, manchmal sehr schnell. Und du? Bist du dann ein völlig anderer?

Außerdem, dein Körper altert im Laufe der Zeit, das lässt sich nicht aufhalten, trotz aller “Anti-Aging-Bemühungen“. Letztendlich zerfällt er sogar. Zerfällst du auch? Alles was du bist? Glaubst du das wirklich?

Heute ist dein Körper in einem bestimmten Zustand, morgen vielleicht in einem völlig anderen. Und jetzt glaubst du, wenn du dich mit deinem Körper identifizierst, dass du dich damit selbst von heute auf morgen verändert hast? Dein Körper hat sich verändert, du spürst vielleicht heute einen bestimmten Körperteil, den du gestern noch nicht gespürt hattest, aber du selbst, du bleibst doch! Dein Körper hat sich dadurch etwas verändert, du nicht! Genau genommen hat sich die Wahrnehmung deines Körpers verändert, das ist alles!

Und wenn du alt bist und dein Körper versagt immer mehr seine normalen Dienste, er zerfällt unaufhaltsam, vielleicht auch durch einen Unfall oder eine Krankheit in sehr kurzer Zeit, dann zerfällst du eben nicht!

Und dennoch glauben das viele Menschen, die sich mit ihrem Körper identifizieren.

Jedoch,

was bist du dann, wenn du nicht dein Körper bist?

Du bist ein Ausdruck deiner Seele, ein Ausdruck deines GÖTTLICHEN SELBST und wenn dein Körper zerfällt, dann hast du die Chance, dich deiner Seele, deinem GÖTTLICHEN SELBST wieder mehr anzunähern, ohne diesen bizarren Glauben, dass du mit deinem Körper einfach verschwinden könntest.

Du kannst nicht einfach verschwinden, das geht sogar aus naturwissenschaftlicher Sicht überhaupt nicht! Da gibt es diesen Erhaltungssatz in der Physik, der besagt, Energie kann nicht verschwinden, sie kann nur ihre Form wechseln.

Dein Körper besitzt eine Lebensenergie, weil dein Körper belebt ist, solange du lebst! Mit jedem Einatmen nimmst du diese Lebenskraft, diese Lebensenergie in deinen Körper auf – vom ersten bis zum letzten Atemzug. Sogar im Schlaf, immer und immer, ob dir das bewusst ist oder nicht. Wenn du diese Lebensenergie nicht aufnehmen würdest, dann wäre dein Körper nur ein toter, materieller Zellklumpen! Und was ist mit dieser Lebensenergie, wenn dein Körper zerfällt, wenn du stirbst?

Da gibt es also dieses naturwissenschaftliche Gesetz , dass Energie nicht einfach verschwinden kann. Sie kann nur fortwährend in ihrer Form verändert werden. So wird z.B. die in der Kohle steckende chemische Energie im Ofen zur Wärmeenergie. Die Wärmeenergie wird in der Turbine zur Bewegungsenergie, diese im Generator zur Elektroenergie, diese im Haushalt wieder zu … usw. Und  so ist es auch mit dieser Lebensenergie in deinem Körper, die kann nicht einfach verschwinden, sie kann nur ihre Form verändern! Und sie verändert sicher von ganz alleine ihre Form, wenn dein Körper zerfällt und du gezwungen wirst, den dann zurückbleibenden materiellen Zellhaufen zu verlassen!

Also, du bist nicht dein Körper!

Und dennoch ist dein Körper unglaublich wichtig.

Er ist das Geschenk der MUTTER ERDE, besteht materiell aus Atomen und Molekülen, wie du ja sicherlich selbst weißt, und er ist belebt durch die GÖTTLICHE Lebenskraft des Himmels und damit lebendig! Er  ist der Ausdruck der Liebe der MUTTER ERDE, also des Irdischen, UND in jedem Moment gleichzeitig der Ausdruck des Himmels! Das Irdische und das Himmlische vereinigen sich in dir, in deinem Körper, mit jedem Atemzug! Und so bist du ein Kind der MUTTER ERDE und ein Kind GOTTES, solange du lebst auf dieser Erde.

Das ist das Wunder des Lebens auf dieser Erde, unglaublich und vom Verstand kaum zu erfassen!

Dein Körper ist auch das Buch deines Seelenweges! In deinem Körper ist alles abgespeichert, was du in deinen Inkarnationen erlebt hast und vor allem auch das, was du nicht verarbeiten oder bewältigen konntest und daher verdrängen musstest. Und mit etwas Anleitung und Übung  kannst du in diesem Buch lesen! Wenn du nun zum Beispiel krank wirst, dann teilt dir dein Körper eine Botschaft mit! Und diese Botschaft deines Körpers wahrzunehmen – also vor allem zu fühlen –  und auch WAHR zu nehmen (d. h. die Wahrheit der Botschaft deines Körpers zu anerkennen), das ist die wichtigste Voraussetzung, dass dann Heilung geschehen kann! Dein Körper ist also der Ausdruck deines gesamten Seelenweges und daher auch unglaublich wichtig. Und trotzdem bist du nicht dein Körper!

Vielleicht sagen jetzt besonders manche Frauen: Aber freilich bin ich auch mein Körper. Er ist doch der Ausdruck meiner Schönheit, durch ihn bin ich doch das, was ich bin, nämlich SCHÖN! Mein Körper zeigt mir meine Schönheit und wenn ich mit diesem Körper schön bin, dann bin ich attraktiv, das ist doch klar! Dann werde ich geliebt! Das zeigen nicht nur fast alle Männer mit ihrem ganzen Verhalten, sondern auch die ganze Gesellschaft! Und um diese Schönheit möglichst aufrechtzuerhalten, gibt es in unserer Gesellschaft eine ganze Industrie, die Schönheitsmittel und eine ganz ausgeprägte Dienstleistungsbranche, die Schönheitskuren, Kosmetik, Massagen usw. anbieten. Und natürlich möchtest du, liebe Frau, die Schönheit deines Körpers so lange es überhaupt geht, erhalten. Das ist auch verständlich. Aber, es ist dennoch vergeblich! Die Schönheit deines Körpers vergeht… ganz sicher!

Aber es sei dir gesagt: Du bist und bleibst dennoch SCHÖN! Vielleicht nicht mehr so sehr äußerlich mit deinem Körper, sondern in der Liebe und der Weisheit, die in deinem Wesen, in deinem Sein zum Ausdruck kommen. So bleibst du ein Ausdruck der Schönheit, diese hat nur ihre Form verändert! Es ist schade und sehr bedauerlich, dass nur so wenige Menschen diese veränderte Form der Schönheit in den alternden oder alten Menschen  wahrnehmen können. Doch sie könnten es, wenn sie nicht auf die äußere Form, die materielle Form fixiert wären. Sie könnten es, wenn sie mehr ihre Aufmerksamkeit auf die Liebe und Weisheit des Mitmenschen richten würden!

So bist du und bleibst du selbst, auch wenn dein Körper sich zwangsläufig verändert.

Aber wer bist du dann?

Du bist derjenige, der z. B. die Erfahrung “alternder Körper“ wahrnimmt! Du bist derjenige, der mit allen seinen Sinnen mehr oder weniger bewusst alle Erfahrungen wahrnimmt, alle möglichen  Erfahrungen des ungeborenen Fötus , Erfahrungen des Säuglings, des Kleinkinds, des Schulkinds, des Jugendlichen, des Erwachsenen bis hin zu den Erfahrungen des alternden oder alten Menschen!

Das kannst du dir ungefähr so vorstellen, wie wenn du im Kino sitzt und dort das Leben einer Hauptperson im Film anschaust. Du bist dann auch nur derjenige, der das anschaut! Und so bist du in deinem Leben derjenige, der sich in deinem sehr realen “Film“ das eigene Leben anschaut. Du bist also derjenige, der den Körper wahrnimmt, ihn beobachtet, ihm Aufmerksamkeit schenkt! Und diese Wahrnehmung kannst du dir mehr oder weniger bewusst machen.

Und wenn du dich dann weder mit deinen Gedanken, die sich so schnell verändern können und auch nicht mit deinen wechselnden Gefühlen und eben auch nicht mit deinem Körper identifizierst, dann bist du nur noch derjenige, der das Spiel des Lebens wahrnimmt! Einfach nur der Beobachter!

Die Weisen sagen dann:

“Du bist REINES BEWUSSTSEIN“.

REINES BEWUSSTSEIN?  Vielleicht wirst du sagen, so etwas Abstraktes, so etwas für mich Unverständliches?

Was ist denn das, ein REINES BEWUSSTSEIN?

Ganz einfach:  REINES BEWUSSTSEIN ist die REINE WAHRNEHMUNG,

und REINE WAHRNEHMUNG heißt, nur ausschließlich alles, was du wahrnehmen kannst, einfach nur zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu riechen oder zu schmecken ohne jeden Gedanken!

Und wenn du keinen Gedanken hast, mit dem du deine Wahrnehmung beurteilst oder analysierst, dann kannst du dich auch nicht mit den Empfindungen deines Körpers oder deinen Gefühlen identifizieren.

REINE WAHRNEHMUNG bedeutet also, dass du alles, was du in diesem Moment wahrnehmen kannst, einfach nur wahrnimmst,  ohne dass du dich in diesem Augenblick auch nur im geringsten mit den vielleicht in dir in Erscheinung tretenden Gedanken und Gefühlen und auch nicht mit deinem augenblicklichen Körper identifizierst.

Du bist also einfach nur derjenige, der in jedem Augenblick ganz bewusst sein eigenes Lebensspiel beobachtet und wahrnimmt.

Also der Beobachter, der sich seinen eigenen “Lebensfilm“ anschaut!

Also einfach nur wahrnehmen, deine eigenen Gedanken wahrnehmen, deine Gefühle wahrnehmen und auch deinen Körper wahrnehmen, alles, was du so in dir selbst wahrnehmen kannst und dir bewusst sein, dass du nur der Beobachter bist.

Jedoch, so ganz einfach ist es dann leider auch nicht, die Identifikation mit Gedanken, Gefühlen und auch die Identifikation mit dem Zustand deines Körpers zu beenden.

Ich glaube am schwierigsten ist es, aufzuhören, sich mit den eigenen Gedanken zu identifizieren. Viele, auch berühmte Philosophen haben das nicht fertig gebracht. So hat z. B. der bekannte Philosoph Descartes genau das Gegenteil postuliert, indem er behauptet hat, wir seien unsere Gedanken: “Ich denke, also bin ich!“

Tatsächlich gilt das Gegenteil:

Ich bin …

und das bin ich ohne jeden Gedanken.

Obwohl das Denken und Wissen in unserer wissenschaftlich und rational geprägten Gesellschaft einen ganz besonders hohen Stellenwert einnimmt und sie auch für viele Zwecke unverzichtbar und wertvoll sind, sind diese dennoch – auch wenn sie noch so klug und wissenschaftlich begründet erscheinen – nicht ein Teil unserer Identität.

Gerade mit meinen Gedanken identifiziere ich mich mit all dem, was ich eigentlich nicht bin. Beispielsweise denke ich, ich sei mein Körper. Oder ich denke, ich sei meine Gefühle oder ich denke, ich sei meine Gedanken.

Ohne diese Gedanken könnte ich mich niemals mit etwas identifizieren, das ich nicht bin.

Also die Gedanken einfach abstellen?

Das geht allerdings gar nicht.  Es gibt dazu keinen Schalter, den man einfach betätigen könnte. Die Gedanken stellen sich auch ganz ohne mein Zutun von ganz alleine einfach ein. Ich bin als Mensch einem unaufhörlichen Fluss meiner Gedanken ausgesetzt, die in guten Momenten sinnvoll und nützlich sind, aber häufig auch einfach nur sinnlose Gedankensplitter oder sinnlose Gedankenketten darstellen.

Wichtig ist jedoch, dass du in jenen Momenten, in denen deine Gedanken weder sinnvoll, noch nützlich sind,

diese Gedanken bewusst wahrnimmst,

indem du z. B. merkst, dass du  gerade an dies oder an jenes denkst.

Wenn du dir auf diese Weise die eigenen Gedanken bewusst machst, dann kannst du auch ganz bewusst wieder

zurückkehren in die REINE WAHRNEHMUNG,

indem du deine ganze Aufmerksamkeit darauf lenkst, beispielsweise den Fluss deines Atems zu beobachten. Dabei ist es relativ gleichgültig, ob du deine bewusste Wahrnehmung auf deinen Atem richtest oder auf die Empfindung eines bestimmten Körperteils oder auf das Singen eines Vogels oder das Plätschern eines Baches.

Wenn du das tust, dann erfährst du zumindest in diesem Augenblick das, was du wirklich bist:

Der bewusste Beobachter deines Lebens.

 

 

 

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