Wie kann ich durch meine Gedanken mein Leben zum Positiven verändern?

Viele meiner Gedanken sind in meinem Leben wichtig und manche sogar entscheidend. Aber wie viele von den fünfzig Tausend bis sechzig Tausend Gedanken, die mir tagtäglich durch den Kopf gehen sind wirklich bedeutsam? Kann es sein, dass ich diese Frage gar nicht beantworten kann, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass die meisten Gedanken, die ich tagtäglich denke, mir gar nicht bewusst werden?

Wie viele dieser Gedanken sind wirklich sinnvoll und wie viele davon sind positiv und wie viele negativ?

Aber was sind denn negative Gedanken?

Immer, wenn ich etwas, was geschehen ist, ungeschehen machen möchte, immer wenn ich etwas innerlich ablehne und verurteile, was gerade da ist und was ich ja nicht ungeschehen machen kann, dann produziere ich negative Gedanken. Aber ich sollte bedenken: Das, was ist, ist doch schon da, ich kann es nicht ungeschehen machen!

Vielleicht kommt jetzt der Einwand:

Das was immer mal wieder auf dieser Erde geschieht und was vielleicht auch vor meinen Augen geschieht, ist oft so unerträglich schlimm und so schädlich, dass es doch ganz normal ist, wenn ich es verurteile. Zum Beispiel eine eklatante Ungerechtigkeit, ein Gewaltakt mit grässlichen Auswirkungen. Ja, es ist normal, es zu verurteilen in dem Sinne, dass es in unserer Gesellschaft üblich ist, das so zu tun.

Aber dennoch, es ist, wie es ist, es ist geschehen und ich kann es mit dem besten Willen nicht rückgängig machen.

Also, wem nützt diese Verurteilung?

Mir selbst nützt sie bestimmt nicht, weil mit dem Gedanken einer Verurteilung oft unwillkürlich negative Gefühle verbunden sind, die mir mein Leben vergällen. Ich kann mich fragen: Welche Gefühle löst diese Verurteilung in mir aus,

  • eine Wut auf den Übeltäter?
  • eine Angst, das beobachtete Elend könnte dich auch treffen?
  • einen Schmerz, weil du vielleicht – trotz gutem Willen – daran nicht viel ändern kannst?
  • eine Scham, weil du vielleicht selbst beteiligt bist an diesem Elend?
  • eine Hilflosigkeit oder ein resignatives Gefühl?

Ist mir bewusst, dass negative Gefühle nach dem allgemeingültigen Gesetz der Resonanz in mir gerade das in mein Leben ziehen, was ich verurteilt habe? Ja, ist das nicht paradox, wenn ich mit meinen negativen Gefühlen gerade das in mein Leben vermehrt hereinbringe, was ich zutiefst abgelehnt habe? Also, die Verurteilung nützt mir eigentlich nichts, sondern sie bewirkt mit den unwillkürlich damit einhergehenden negativen Gefühlen in mir genau das Gegenteil dessen, was ich eigentlich möchte.

Aber, vielleicht sagst du jetzt, ich kann doch nicht die Gewalt, die Ungerechtigkeit, den Betrug usw. einfach akzeptieren, ich muss da doch was dagegen unternehmen!

Kannst du wirklich etwas unternehmen, was in Zukunft solche unerträglichen Vorkommnisse verhindern könnte?

Wenn du dazu wirklich in der Lage bist, dann unternimm etwas, was den beteiligten Menschen hilft, die zurecht als schlimm empfundene Situation zu verbessern. Aber das geht natürlich auch dann, wenn du die Situation und den oder die Übeltäter weder in Gedanken noch in Worten verurteilst.

Aber was ist, wenn du sie bereits verurteilt hast und du bereits z. B. einen Groll, eine Angst, einen Schmerz, eine Resignation in dir spürst?

Auch jetzt gilt:

Es ist wie es ist!

Das, was ist, kann im Außen sein, ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Situation oder es kann auch in deinem Inneren sein. Es kann etwas sein, was in dir ist, ein unangenehmes Gefühl oder eine bestimmte Wahrnehmung in deinem Körper. Auch da gilt es einfach nur wahrzunehmen, ohne es zu bewerten oder gar zu verurteilen. Lass die unangenehmen Gefühle wie die Wut, die Angst, den Schmerz, die Resignation da sein, ohne sie durch Ablenkung oder sonst irgendwie wegzumachen oder zu unterdrücken. Dann wirst du sicherlich dabei das Wunder erleben, dass diese unangenehmen Gefühle, wenn sie einfach nur ganz bewusst da sein dürfen und achtsam wahrgenommen werden, immer mehr schmelzen und sogar sich ganz auflösen.

Ich fasse zusammen:

Der Ausgangspunkt negativer Gefühle sind häufig deine Gedanken. Wenn du unangenehme Situationen in deinem Leben nicht so nimmst, wie sie sind und sie mit deinen Gedanken verurteilst, dann stellen sich unwillkürlich negative Gefühle ein. Aber negative Gefühle bringen genau das in dein Leben hinein, was du ja zuerst mit deinen eigenen Gedanken abgelehnt hast.

Es ist jedoch eine große Lebenskunst und überhaupt nicht selbstverständlich, Unangenehmes in deinem Leben nicht zu verurteilen! Du handelst dann sicherlich anders als vielleicht die Mehrzahl deiner Mitmenschen! Es erfordert ein großes Maß an Aufmerksamkeit, dich ganz bewusst zu entscheiden, alles, was bereits geschehen ist, eben nicht zu verurteilen, auch wenn es noch so unangenehm oder schädlich sein mag.

Probiere es aus. Auch wenn es dir am Anfang nur immer mal wieder in Einzelfällen gelingen mag, dann machst du einen großen Schritt, welcher dein Leben ganz sicherlich zum Positiven verändert.

 

 

 

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