Im Laufe der Jahre hat sich mein Begriff der „HEILUNG“ auf Grund meiner Erfahrungen mit den Heilungsprozessen mit mir selbst und mit meinen Klienten, aber auch durch Anregungen von außen wesentlich verändert.

Noch vor ungefähr einem Monat habe ich den Begriff der „HEILUNG“ im Zusammenhang mit der ZWEIPUNKTMETHODE ganz anders verstanden, als ich es heute und jetzt tue.

Ich hatte die ZWEIPUNKTMETHODE mit folgenden Sätzen erklärt:

Die psychischen Ursachen von Krankheiten und Beschwerden lassen sich mit Hilfe der ZWEIPUNKTMETHODE heilen. HEILUNG findet nach dieser Methode dann statt, wenn eine Hand das Symptom berührt, das der HEILUNG bedarf und  die zweite Hand die GÖTTLICHE HEILKRAFT in dieses Symptom hineinfließen lässt.

Die beiden Punkte habe ich dabei wie folgt beschrieben:

Erster Punkt der ZWEIPUNKTMETHODE:

Es gilt zu akzeptieren, dass etwas aus der GÖTTLICHEN ORDNUNG herausgefallen ist, welches der HEILUNG bedarf.

Zweiter Punkt der ZWEIPUNKTMETHODE:

Es gibt eine GÖTTLICHE HEILKRAFT, die in der Lage ist, alles zu heilen, was der HEILUNG bedarf, wenn ich darum bitte.

 

Also, demnach bedarf alles der HEILUNG, was aus der GÖTTLICHEN ORDUNG herausgefallen ist.

Jedoch, was ist die GÖTTLICHE ORDNUNG?

Entspricht es der GÖTTLICHEN ORDNUNG, wenn der Schöpfer unsere Erde, auf der wir leben, in einer Polarität von beispielsweise GUT und BÖSE, von SCHÖN und HÄSSLICH, von LIEBE und HASS erschaffen hat?

Ja, diese Schöpfung ist natürlich in GÖTTLICHER ORDNUNG erschaffen worden, denn wir können davon ausgehen, dass sie nicht sinnlos und grundlos für uns Menschen so erschaffen wurde, wie sie ist.

Könnten wir denn überhaupt verstehen, was SCHÖN ist, wenn es NICHT das HÄSSLICHE gäbe? Könnten wir erfassen, was LIEBE ist, wenn es NICHT das Gegenteil von LIEBE gäbe?

Wir haben uns auf dieser Erde, so wie sie ist, inkarniert, um Erfahrungen mit und in dieser Polarität zu machen. Mit Hilfe dieser Erfahrungen können wir unser Bewusstsein erweitern, um immer mehr herauszufinden, wer oder was wir eigentlich sind.

Beispielsweise können wir herausfinden, dass wir NICHT unsere Gedanken und Gefühle sind. Diese kommen und vergehen und verändern sich beständig, wir bleiben jedoch das, was wir eigentlich sind. Wir sind selbstverständlich immer noch da, wenn es Momente gibt, in denen wir nichts denken und in denen wir nichts fühlen.

Schwieriger wird es, wenn wir herausfinden möchten, ob wir unsere Körper sind. Wenn wir uns mit unserem Körper identifizieren, dann leiden wir besonders im Alter, wenn die Schönheit und die Vitalität zwangsläufig nachlassen. Der Körper ist aber nur ein wunderbares „Gefährt“, welches uns erlaubt, die ganze mögliche Palette von Gefühlen wahrzunehmen. Der Körper speichert zudem alle Erfahrungen, die wir gemacht haben – nicht nur diese in unserem jetzigen Leben, sondern auch jene in den vielen anderen Inkarnationen, die wir durchlebt haben.

Der Körper ist außerdem der Ort unseres Unterbewusstseins, ein Ort, an dem auch eine unglaubliche Weisheit abgespeichert ist. Wenn wir das wollen, können wir an dieses Unterbewusstsein bestimmte Fragen stellen, die der Körper uns per Muskeltest oder auch durch die unwillkürlichen Muskelbewegungen eines Pendels oder eines Tensors sehr weise beantworten kann. Wenn wir uns diesen Zugang verschaffen zur Weisheit unseres Körpers, dann können wir bereits jetzt teilhaben an der göttlichen Weisheit unserer Seele.

Trotz diesem Schöpfungswunder „Körper“ sind wir dennoch nicht unsere Körper. Wir sind eine unsterbliche Seele, jenseits von aller Zeit, jenseits von allen Orten. Wir sind eine Seele, die sehr wohl eklatante Erfahrungen mit und in der Polarität dieser Erde gemacht hat und immer noch macht, aber dabei immer und ohne Ausnahme unverletzt, rein und göttlich bleibt.

Durch diese Erfahrungen kann die Seele – wie bereits gesagt – Bewusstsein entwickeln, wer oder was sie in Wirklichkeit ist.

Ja, es ist also durchaus in GÖTTLICHER ORDNUNG, dass die Welt in der wir leben, so ist, wie sie ist.

Wir sind also gar nicht aus der GÖTTLICHEN ORDNUNG herausgefallen und es gilt den jetzigen Moment zu akzeptieren, dass die Situation, die wir wahrnehmen – egal ob sie uns selbst betrifft oder andere – so ist, wie sie ist.

Aber, was gilt es dann zu heilen?

All das gilt es zu heilen, was wir beim Erleben dieser häufig auch schrecklichen Erfahrungen nicht akzeptieren konnten, all das, was wir – bewusst oder unbewusst – verdrängt haben und daher abgespaltet haben.  

Genau das gilt es wieder in die Seele zurückzurufen und zu integrieren!

Außerdem gilt es, einiges, was in unserem Leben nicht in Ordnung ist, wieder in eine natürliche Ordnung zu bringen.

 

Im Gegensatz zu dieser Beschreibung verstehen viele Menschen unter dem Begriff der HEILUNG stattdessen, dass es etwas Fehlerhaftes zu reparieren gilt. Für viele Menschen ist also Heilung eine Reparatur des Fehlerhaften.

Inzwischen ist ja auch die Schulmedizin unglaublich weit fortgeschritten, um vieles, was im Körper nicht mehr so richtig funktioniert, durch chemische Eingriffe oder operativ durch Einsatz von materiellen „Ersatzteilen“ zu reparieren.

Natürlich gilt es diese wissenschaftliche Leistung zu würdigen, weil sie vielen Menschen die Möglichkeit von Lebendigkeit und Beweglichkeit wieder verschaffen kann, die sie sonst nicht hätten.

 Aber HEILUNG heißt nicht reparieren!

Obwohl auch dann Heilung stattfinden kann, wenn der schulmedizinische Eingriff in uns eine Veränderung unseres Lebens auslöst, welche es uns ermöglicht, unser Leben wahrhaftiger und liebevoller auszurichten.

Wenn es jedoch nur und ausschließlich bei diesem materiellen Eingriff bleibt und in uns selbst keine psychischen Heilungsprozesse stattfinden, dann ist es wahrscheinlich, dass der Körper seine Botschaft „Es gibt in dir etwas zu heilen!“ auf eine andere Art und Weise ausdrückt.

Viele Menschen entwickeln vor allem durch den ständigen Einfluss vieler Medien und der Werbung in unserer Konsumgesellschaft ein sehr materiell geprägtes Weltbild. Obwohl sie häufig nur an das glauben, was wahrnehmbar und messbar ist, sind wir Menschen eben NICHT Materie. Wir haben zwar einen materiellen Körper, aber wir sind keineswegs nur ein Haufen von materiellen Teilchen. Wir sind NICHT Materie, sondern wir sind GEIST. Wir sind letztendlich der GEIST, der Materie erschafft und nicht nur durch chemische oder physikalische Eingriffe verändert.

Wenn wir uns so als GEIST begreifen und jeden Moment alle Situationen, die wir wahrnehmen, so akzeptieren, wie sie sind –  auch die schlimmen und unangenehmen Situationen, die uns unannehmbar erscheinen – dann verdrängen wir nichts mehr. Es gibt in uns dann auch keinen weiteren Grund etwas in uns heilen zu wollen oder zu müssen.

Wenn wir jeden Moment so akzeptieren, wie er ist, ohne zu urteilen, dann können wir ohne Groll und Ärger auch weise Schritte unternehmen und handeln – wenn das für uns möglich ist – um die unangenehmen Situationen ins Bessere zu verändern.

So betrachtet kommen wir zu einer neuen Auffassung, was wir unter HEILUNG verstehen können:

HEILUNG verstehen wir nicht mehr als Reparatur von etwas Fehlerhaftem, sondern als INTEGRATION von allem, was wir abgelehnt und verdrängt und daher abgespaltet haben.

Der Heilungsprozess ist daher vor allem ein Prozess der INTEGRATION von allem, was wir in unserem Unterbewusstsein verdrängt und abgespalten haben.

Außerdem findet HEILUNG auch dann statt, wenn wir unser Leben wieder in eine Ordnung bringen, die unser Leben wahrhaftiger und liebevoller ausrichtet.

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