Unsere Welt um uns herum steckt voller Aggressionen. Krieg und Gewalt in der Ukraine, Krieg und Gewalt in Afrika, im Nahen Osten, im Irak, in Syrien, im Jemen usw. So viel Elend, so viel Leid, so viele Flüchtlinge auch um uns herum, wir können uns nicht entziehen. Wie können wir in dieser Lage zu mehr Frieden kommen? Nur dadurch, dass jeder von uns – also wir alle – in uns selbst zu mehr Frieden kommen.
In Frieden mit uns selbst – trotz allem Schlimmen, was wir erlebt haben – in Frieden mit unserer Geschichte, in Frieden mit der Erde und in Frieden mit unseren Mitmenschen, egal welche Hautfarbe sie haben und egal welcher Religion sie anhängen!

Aber wie? Wenn du eine Wut hast – ob sie nun berechtigt ist oder auch nicht – dann musst du mit dieser Wut umgehen. Wut ist ein sehr starkes Gefühl! Wenn diese Wut durch irgendeine Situation ausgelöst wird – beispielsweise durch eine körperliche Bedrohung oder einen Angriff auf unsere psychische Identität – dann gibt es m.E. drei Möglichkeiten mit dieser Wut umzugehen:

Die erste Möglichkeit:

Wir verdrängen dieses starke, uns zur Wehrhaftigkeit auffordernde Gefühl (d. h. wir nehmen es einfach nicht wahr) und bleiben – bewusst oder unbewusst – ganz ruhig oder reagieren beispielsweise nur rational verstandesgesteuert.

Die zweite Möglichkeit:

Wir nehmen das Gefühl der Wut wahr und agieren entsprechend. Dann entlädt sich die Wut in einer Aggression, d.h. wir greifen dann denjenigen, der uns bedroht hat, körperlich oder auch psychisch ebenfalls an.

Die dritte Möglichkeit :

Wir nehmen das Gefühl der Wut sehr wohl wahr, so wie es ist – ohne es weg zu machen oder es zu besänftigen – und entscheiden uns zunächst einmal nicht zu reagieren! Also, kein Verdrängen des Wut-Gefühls, wie bei der ersten Möglichkeit, sondern wir sagen JA zu unserem Wut-Gefühl, aber NEIN zum Gegenangriff und NEIN zur Aggression.

Nun, was ist die Beste dieser drei Möglichkeiten?

Ich sage ganz klar:

Die erste Möglichkeit – das Verdrängen der Wut – macht dich krank!

Seit Sigmund Freud Anfang des 20. Jahrhunderts wissen wir, wie sehr verdrängte Gefühle unsere Gesundheit beeinträchtigen können. Warum? Das Gefühl der Wut ist eine starke Energie und wenn du sie verdrängst, dann steckt diese ansonsten fließende Energie in deinem Körper fest. Und feststeckende Energien sind energetische Blockaden, die dich beziehungsweise deinen Körper krank machen. Also bitte, die erste Möglichkeit kommt nur in Frage, wenn die anderen beiden – aus welchen Gründen auch immer – nicht gewählt werden können. Beispielsweise kann das kleine Kind, das von seiner Mutter oder seinem Vater missachtet oder in seinem Sein abgewertet oder sogar beschämt wird, die vielleicht dadurch ausgelöste Wut nicht zum Ausdruck bringen. Das Kind spürt die Ungerechtigkeit und den Schmerz, aber es verdrängt die Wut, weil eine Äußerung dieser Wut zu schlimmen Folgen für das Kind führen könnte, wie zum Beispiel zu einem Liebesentzug durch die Eltern. Instinktiv weiß das Kind, dass es ohne die Liebe seiner Eltern nicht lebensfähig sein wird. Aber diese verdrängte Energie kann später wieder ganz bewusst ins Fließen gebracht werden: Wenn du erkannt hast, dass du als Kind eine derartige Wut verdrängen musstest, dann kannst du diese Energie wieder in Fluss bringen, indem du zum Beispiel mithilfe der ZWEIPUNKTMETHODE die LIEBE und VERGEBUNG deines GÖTTLICHEN SELBST in die festsitzende Wut-Energie hineinfließen lässt. Damit kommt diese Energie wieder ins Fließen und damit hast du eine dich krankmachende Ursache in deinem Körper beseitigt.

Also kommt wohl diese erste Möglichkeit nur in bestimmten Notfällen in Frage, nämlich dann, wenn du intuitiv feststellst, dass die Verdrängung des Wutgefühls in einer bestimmten bedrohlichen Situation das geringere Übel für dich darstellt.

Zur zweiten Möglichkeit:

Die Wut wird gespürt und als Aggression agiert.

Diese Wahl ist wohl bei vielen Menschen und besonders auch in Kriegssituationen die übliche und daher auch weit verbreitet. Im Fernsehen werden täglich unzählige Beispiele gezeigt, wie die Wut sofort in zum Teil sehr schlimmen Aggressionen ausagiert werden kann. Aber dieses Ausagieren führt zu schlimmen körperlichen oder psychischen Verletzungen. Und das nicht nur bei demjenigen, gegen den sich die Aggression richtet, sondern sie schadet auch dir selbst. Warum? Wenn du andere aufgrund deiner Wut verletzt, dann musst du nicht nur mit der eskalierenden Gewalt rechnen, also mit eventuellen Racheaktionen des Geschädigten, sondern du musst dann auch deine eigenen Schuldgefühle verdrängen. Wenn du diese Gefühle im Vorfeld wahrnehmen würdest, dann wärst du sicherlich nicht in der Lage, den anderen zu verletzen. Also jetzt verdrängst du deine Schuldgefühle ins Unterbewusstsein und die Energie dieser Gefühle kann jetzt nicht mehr fließen. Sie steckt jetzt in deinem Körper fest und auch diese Verdrängung des Schuldgefühls ist ein krankmachender Faktor, genau wie das verdrängte Wut-Gefühl bei der beschriebenen ersten Möglichkeit.

Und noch was:
Wenn du den anderen verletzt, dann „tut dir das Leid!“! Ja, ob dir das bewusst wird oder nicht: es tut dir Leid, d.h. du fügst nicht nur dem Geschädigten einen Schmerz zu, sondern auch dir selbst! Nun kannst du auch diesen Schmerz verdrängen. Aber die krankmachenden Folgen von verdrängten Gefühlen in deinem Körper haben wir ja schon deutlich beschrieben.
Also, wenn du dich nicht selbst schädigen möchtest, dann darfst du weder die erste, noch die zweite Möglichkeit wählen!

Also bleibt jetzt wohl nur die dritte Möglichkeit als die Beste übrig:

Die Wut spüren und bewusst wahrnehmen, aber nicht reagieren, also die Wut nicht ausagieren.

Ja, geht das denn so einfach?
Nein, es geht nicht, wenn dein Herz voller Hass- und Rachegefühle oder Rache-Gedanken ist.

Also sollte außer diesem Stopp zum Ausagieren noch etwas Zweites hinzukommen:

Und das ist die VERGEBUNG!

Sobald du dich entscheidest, die schlimme Tat, die deine berechtigte Wut ausgelöst hat, zu verzeihen, dann verschwinden auch deine Hass- und Rachegedanken von alleine und die Wut-Energie kann dann einfach abfließen.

Also, das Beste ist jetzt klar:

Wut kommt auf, du spürst sie, so wie sie sich halt jetzt bei dir einstellt – ohne sie verändern zu wollen – und du wählst dann „einfach“ die dritte der hier beschriebenen Möglichkeiten.

Ja, so einfach ist es aber leider nicht!
Hast du überhaupt eine Wahl?
Dazu gehört natürlich, dass du – trotz dieser gewaltigen Energie deines Wut-Gefühls – dir die Zeit gibst, eine bewusste Wahl zu treffen.
Also, die Wut fließen lassen, o.k., dann aber trotz dieses enormen Energieflusses kurz innehalten und eine Entscheidung treffen:

Willst du Rache mit dem Risiko einer eventuellen eskalierenden Gewalt

ODER willst du VERGEBUNG!

Ja, diese Entscheidung kannst du fällen – trotz Wut!
Und wenn du dich für die VERGEBUNG entscheidest, dann kannst du auch deinem Widersacher ganz sicherlich verzeihen. Wenn du es nicht glauben kannst, probiere es aus und du wirst sehen, es ist so!

Und wenn du dich so entscheidest, dann gehst du den Weg der uns vor über 2000 Jahren – sogar in einem Extremfall von Schmerz und Bedrohung – gezeigt wurde. Und das ist der Weg des Heils und der Heilung!
Dass es dir zunehmend gelingen möge, diesen Weg einzuschlagen, das wünsche ich dir von Herzen!

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